"Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch." (Karl Valentin)
Ich lebe in Zürich und arbeite an der Musikschule Muri (AG) noch als Klavierlehrer mit kleinem Pensum.
Als Schulleiter Musikschule bin ich nach 35 Jahren in Rente gegangen. Als Organist übernehme ich noch gelegentlich Vertretungen
Improvisation
Abend war‘s, der Mond schien helle,
als ein Bogen blitzes-schnelle
hin und her geflissentlich
kräftig über Saiten strich.
Klänge formten sich recht munter,
gleich wie Kinder, die mit bunter
Herbstbekleidung draussen spielen
und das Laub aufwirbeln lieben.
Zärtlich folgten süsse Töne,
reihten sich in eine schöne
Melodie, welch‘ feierlich
ausklang mit Gedankenstrich.
Doktor Wald
Wenn ich an Kopfweh leide und Neurosen,
mich unverstanden fühle oder alt,
und mich die holden Musen nicht liebkosen,
dann konsultiere ich den Doktor Wald.
Er ist mein Augenarzt und Psychiater,
mein Orthopäde und mein Internist.
Er hilft mir sicher über jeden Kater,
ob er von Kummer oder Cognac ist.
Er hält nicht viel von Pülverchen und Pille,
doch umso mehr von Luft und Sonnenschein.
Und kaum umfängt mich angenehme Stille,
raunt er mir zu: „Nun atme mal tief ein!“
Ist seine Praxis oft auch überlaufen,
in seiner Obhut läuft man sich gesund.
Und Kreislaufkranke, die noch heute schnaufen,
sind morgen ohne klinischen Befund.
Er bringt uns immer wieder auf die Beine,
das Seelische ins Gleichgewicht,
verhindert Fettansatz und Gallensteine.
nur – Hausbesuche macht er leider nicht.
Förster Helmut Dagenbach, 1986
Irish Blessing
May the road rise to meet you,
may the wind be always at your back.
May the sunshine warm upon your face,
the rains fall soft upon your fields.
And until we meet again,
may God hold you in the palm of his hand.
Irischer Segen:
Möge sich immer ein Weg Dir aufzeigen,
zum hurtigen Gehen, verträumten Verweilen;
mögen sich Lüfte in Demut verneigen,
mit Dir über Berge und Täler hineilen;
möge die Sonne die Wangen bescheinen,
und trennendes Leben mit Wärme vereinen;
möge der Himmel die Felder beregnen,
mit sauberem Wasser Dich ausgiebig segnen.
Bis wir uns wieder zum nächsten Mal sehen,
so möge der Herrgott dicht neben Dir gehen.
(freie Übersetzung von Ekkehard Blomeyer)
(Bildrechte leider unbekannt...)
Eine Bitte um Frieden ist ein gefährliches Gebet:
es
ist gefährlich für unsere Trägheit, für unsere Halbherzigkeit, für
unsere Starrsinnigkeit und unsere Unfähigkeit zur Veränderung.
Wenn
wir also um Frieden beten, dann müssen wir bereit dafür sein, dass
dieser Ruf uns aufbricht wie ein Hammer einen tönernen Krug – und was
uns an Unfrieden und Kälte entweichen muss, wird uns erschrecken. Es
wird uns erschrecken zu begreifen, wie sehr wir selbst Teil des
Unfriedens sind, und wie sehr wir daran festhalten, mit unseren
Gedanken, Worten und Taten, mit unseren Unterlassungen und unserem
raffgierigen Streben nach persönlicher Erfüllung, das das größere Ganze
nicht in den Blick zu nehmen gewillt ist, mit unserer Lust an
Entzweiung, Überlegenheit und Macht. Nach diesem Erschrecken aber, dem
wir uns mutig stellen müssen, kann es geschehen, dass wir uns weiten wie
der Himmel nach einem Gewitter. Dass wir Raum werden, in den Gott sein
Wort des Friedens sprechen kann.
Dann erst wird unser Gebet
lebendig, und dann erst wächst die zarte Möglichkeit, dieser Welt ein
friedliches Gesicht zu verleihen.
(Giannina Wedde, Autorin und Musikerin)